Zur sicheren Unterbringung von Giftschlangen gehört natürlich ein separater Giftschlangenraum. Dieser sollte hermetisch versiegelt sein, so dass kein Tier entweichen kann. Gerade Jungtiere, die evt ausgebrochen sein könnten, können sich aufgrund ihrer zierlichen und schlanken Körperform durch jede noch so kleine Ritze zwängen. Um dem vorzubeugen sollte eine dichte Gummierung unter der Türschwelle angebracht sein. Auf jeden Fall gehört ein Warnschild an den Eingangsbereich (Tür oder Nebenwand), auf dem auf auf die Gefahren der sich dahinter befindlichen Bewohner hingewiesen wird und dass das BETRETEN FÜR UNBEFUGTE VERBOTEN ist. Bei Beachtung dieser Anforderungen an die Giftschlangenpflege besteht in keinster Weise eine Gefahr für Nachbarn und Personen im selben Gebäude. Die einzige Person, die tatsächlich und jederzeit durch ein Restrisiko gefährdet ist, ist und bleibt der Pfleger der Tiere.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Terrarien, denn auch hier gibt es einige Punkte zu beachten. Das wichtigste Merkmal um das Terrarium ausbruchssicher zu machen, ist ein Terrariumschloss. Weiterhin sollte vor Einzug einer Giftschlange genau überprüft werden, ob alle Lüftungen fest sind und ob es keine Lücken gibt durch die kleinere Schlangen entweichen können wie z.B. die Lücke, an der sich die Schiebescheiben überlappen. Damit bei einem Ausbruch die Tiere so wenig Versteckmöglichkeiten wie möglich haben, sollten die Terrarien direkt auf dem Boden stehen. An jedem Terrarium muss ein Hinweisschild, auf dem folgende Daten der einzelnen Tiere stehen:

 

Auf den Terrarien sollten der wissenschaftliche Name, das Geburtsjahr, Anzahl der Tiere (z.B. 1.1 für 1 Männchen und 1 Weibchen) und falls bekannt das zu verwendende Antivenin, welches explizit für diese Gattung vorgesehen ist, vermerkt sein. Sollte es dann doch einmal, sei es durch Unachtsamkeit, Ablenkung oder eingewöhnte Routine zu einem Giftschlangenbiss kommen, ist die aller erste Regel auch wenn dies leicht gesagt ist: RUHE BEWAHREN! (ein hoher Blutdruck fördert die Verteilung des Giftes im menschlichen Körper). Bei Ausbruch des Tieres ist es sofort wieder einzufangen, damit keine Gefahr bei der Erstversorgung des Bisspatienten besteht. Dabei sollte es wieder in sein Terrarium oder einer verschließbaren Kunststoffbox untergebracht werden. Nun ist der zuständige Giftnotruf zu informieren. Dabei sollten die Terrarium Schilder mit wissenschaftlichem Namen, Jahrgang usw griffbereit sein. Jedes Bundesland hat seine eigene Giftnotrufzentrale.

 

Nicht selten kommt es vor, dass der Patient im Verlauf der Vergiftung das Bewusstsein verliert. Für diesen Fall ist vorzusorgen in dem sich der Patient das genannte Terrariumschild auf die gebissene Extremität klebt und die Haustür für die Rettungskräfte öffnet so dass keine weiteren Komplikationen wärend der Bergung enstehen können.