Die Haltung von Giftschlangen sollte gut überlegt sein, denn nur mit der Unterbringung des Tieres ist es nicht getan.
Viele Menschen halten diese Tiere leider nur aus Angeberei, dies ist auch der Grund warum viele Bundesländer (Hessen, NRW) jetzt durchgreifen und die Haltung komplett verbieten wollen. Gifttiere, egal was für Arten, sind keine Anfängertiere, und ich hoffe das ich mit den Sätzen/Bildern einige Leute hellhörig machen kann. Die ernsthafte Giftschlangenhaltung geht mehr in die Wissenschaft und reines/richtiges Interesse herein, und nicht einfach nur wegen Angeberei!
Was sollte man bei der Giftschlangenhaltung wissen?
Der richtige Umgang mit den Tieren. Das Handling sollte man schon ein paar Jahre vorher mit ungiftigen "schnelleren" Schlangen geübt haben.
Routine ist sehr gefährlich. Giftschlangen sind Wildtiere, auch wenn sie manchmal nicht den Anschein erwecken, sind sie dennoch als potenziell "gefährlich" einzustufen, egal um welche Art es sichhandelt.
Selbst Trugnattern sind als "gefährliche" Giftschlangen zu sehen, und sollten deswegen nur mit Haken/Zange und allerhöchster Vorsicht gehandelt werden!.
Man sollte die Gifte genauso wie die Behandlung unbedingt kennen, und diese in einem Notfallordner auch vermerken, damit bei einem Bissunfall der Arzt darauf zurückgreifen kann.
Unter Umständen ist es sogar ratsam sich auf Schlangengifte testen zu lassen, denn bei einer allergischen Reaktion ist selbst das "schwächste" Gift tödlich.
Wichtig ist auch die Frage: Kann ich mit einem oder besser gleich mit zwei Schlangenhaken gleichzeitig umgehen? Bei vielen Giftschlangen ist es notwendig mit zwei Haken zu hantieren, ein Punkt an dem viele Anfänger spätestens verzweifeln.
Ein ausgesprochen wichtiger Aspekt ist die Sicherheit von Mitmenschen und Nachbarschaft. Die Terrarien sollten so stehen das keine dritte Person sich Zutritt zu den Terrarien verschaffen kann (eigenes Zimmer), oder im Falle eines "Ausbruchs" des Tieres jenes nicht nach draußen gelangen kann.
Viele dieser Anforderungen werden leider nie, oder kaum, vorher überdacht, dementsprechend passieren dann Unfälle oder Ausbrüche (was noch schlimmer ist).
Für mich gehören Schlösser und Beschreibung einfach zum Standard an den Terrarien, doch leider gibt es einige die nicht so denken. Deswegen will ich hier auch darauf hinweisen dass eine nicht beschriebene Art am Terrarium bei einem Bissunfall tödlich sein kann, weil die Erstversorgung durch den behandelten Arzt nicht möglich ist, aufgrund der herrschenden Unsicherheit was zugebissen hat.
Damit bin ich auch schon wieder bei einem Spruch, den man leider immer und immer wieder in Foren und Webseiten liest, und teilweise auch auf Börsen hört:
Gift ist Gift, und auf die Dosis kommt es an!
Dieser Spruch ist einfach nur falsch, und wenn man sich nach dem richtet, im Zweifel auch tödlich!!
Gerade Schlangengifte bestehen aus hunderten, wenn nicht sogar aus tausenden von Proteinen und Enzymen, und haben eine so hohe Komplexität das alleine die Zusammensetzung die Gefahr ausmacht, und nicht die Giftmenge.
Aber auf die Zusammensetzung von Schlangengifte werde ich jetzt hier nicht weiter eingehen. Wer sich dennoch darüber richtig Informieren möchte, kann gerne die >>Homepage von Roger Aeberhard<< (Vorstand vom Serum Depot CH) oder die Seite >>toxinfo.org<< aufsuchen, dort sind ausführliche Informationen niedergeschrieben.
Bilder von Bissunfälle, und dazugehörige Dokumentation findet man unter >>www.world-of-snakes.ch<<